Die weltweite Wirtschaft scheint aus den Fugen zu geraten und die unterschiedlichsten Währungen sind derzeit in aller Munde. Aber woher kommen die Namen der einzelnen Währungseinheiten? Was hat der Dollar mit Slowenien zu tun? Und wieso bezieht sich die Lira auf das Wiegen von Waren?
Fangen wir am Besten von vorne an. Der Tausch von Gütern zu vorher vereinbarten Konditionen ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Bereits 2000 Jahre v.d.Z. wurden Schnecken oder Muscheln als Zahlungsmittel in China verwendet. Schon zu diesem Zeitpunkt soll es übrigens auch das erste Falschgeld gegeben haben.
Im europäischen Sprachraum hat sich die Entwicklung von Münzgeld seit dem 7. Jhdt. v.d. Z. entwickelt. Durch die Erkenntnis, dass es nun eine verbindliche und einheitliche Tauschwährung gab, die einen festen Wert besitzt, hat sich das Produkt Münzgeld schnell durchsetzen können. Woher kommen nun aber die verschiedenen Namen für unsere Währung?
Los geht es mit der guten alten Mark (Ältere unter uns werden mit dem Begriff noch etwas anfangen können). Hier gibt es zwei Erklärungen über den Ursprung. Zum einen könnte der Begriff auf die alte germanische Wurzel <marka> zurückgeführt werden, die mit "Teilung" oder "Geteiltes" übersetzt werden kann. Eine weitere mögliche Erklärung ist, dass früher die Gewichtstücke zum Wiegen von
Waren mit einer Marke versehen worden sind. Diese Gewichtstücke wurden genutzt um den Wert der Ware festzulegen, sodass sich im weiteren Verlauf die Bezeichnung Mark für eine Geldeinheit durchgesetzt hat. Ähnlich ist es mit dem bereits in der Überschrift erwähnten Rubel. Er hat seinen Namen aus dem russischen Wort für "abhauen", <rubit> übernommen.
Der Dollar hat seinen Ursprung ebenfalls im deutschen Sprachraum, er leitet sich von dem Taler ab. Dieser wiederum hat seinen Namen vermutlich daher, dass er ursprünglich im Joachimstal (jetzt Tschechische Republik) hergestellt wurde. Er war also ein "Joachimstaler". Einen ähnlichen geographischen Bezug gibt es bei dem ungarischen Forint. Er ist abgeleitet vom "Forin" oder Florentiner Gulden, der, wie der Name es schon vermuten lässt, in Florenz im Umlauf gewesen ist.
Interessant ist die Verbindung zwischen dem ehemaligen österreichischen Schilling und dem ehemaligen
portugiesischen Escudo. Beide könnten sich aus den jeweiligen Begriffen für "Schild" herleiten. So lässt sich der Escudo vom lateinischen <scutum> ableiten, während der Schilling sich aus dem germanischen <*skildulingaz> entwickelt haben könnte.
Zuletzt ein Beitrag aus dem fernen Asien. Der japanische Yen hat seinen Ursprung in der chinesischen Sprache. Dort bezeichnet der Begriff <yuan> lediglich einen runden Gegenstand. Theoretisch könnt somit jeder Knopf als Yen genutzt werden. Ob die Händler diesen jedoch als Zahlungsmittel akzeptieren, sei an dieser Stelle mal offen gelassen.
Freitag, 5. August 2022
Der Rubel rollt
Sonntag, 10. Juli 2022
Doppelt gut
Reduplikationen gehören in vielen Sprachen zum festen Bestandteil des Vokabulars. Sie können verwendet werden, um eine Verstärkung von Adjektiven, eine Vervielfältigung von Nomen oder aber auch als Verben um einen Verlauf von Tätigkeiten zu markieren. So werden in vielen afrikanischen Sprachen Reduplikationen verwendet, um eine sich wiederholende Tätigkeit auszudrücken.
Auch in der deutschen Sprache findet sich tatsächlich eine Vielzahl von Reduplikationen. Ich rede hier allerdings nicht von der Lautsprache. Hier beschränken sich die Wörter mit einer echten Wiederholung fast ausschließlich auf einige wenige Grundbegriffe wie "Mama" oder "Papa" oder auf Wörter mit einem lautmalerischen Hintergrund wie "Kuckuck".
Die Deutsche Gebärdensprache, die übrigens erst seit 2002 als eigenständige Sprache in Deutschland anerkannt ist, kennt jedoch eine Vielzahl von Reduplikationen für verschiedene Funktionen. Sie werden hier in nahezu allen Wortgruppen verwendet und stellen so auf einfache Weise Wiederholungen dar.
Besonders ergiebig ist hier die Klasse der Verben, bei denen eine regelmäßige Wiederholung von Tätigkeiten oder eine lang anhaltende Tätigkeit dargestellt werden kann. Aber auch Nomen können als Reduplikation präsentiert werden, wenn es z.B. um paarweise auftretende Gegenstände handelt. Ebenso werden Zahlwörter mit gleichen Ziffern als Reduplikation repräsentiert. Man muss also wieder einmal nicht in die Ferne reisen, um sich mit ungewöhnlichen Eigenschaften von Sprache und Sprachen vertraut zu machen.
Montag, 13. Juni 2022
Es gibt noch Hoffnung
Mittwoch, 1. Juni 2022
Eine (kleine) Trendwende?
Seit längerer Zeit geht man in der Wissenschaft davon aus, dass die Anzahl der Sprachen weltweit immer weiter abnimmt. Aktuell liegt die Anzahl der gesprochenen Sprachen laut Ethnologue, einem linguistischen Sammelwerk das sich darum bemüht alle Sprachen der Welt zu klassifizieren, bei 7151 Einzelsprachen.
Allerdings, kommen auch immer mal wieder neue Sprachen hinzu. In dem Vielsprachenstaat Indonesien wurde jetzt von Forschenden eine Sprache entdeckt, die von etwa 280 Personen gesprochen wird. Die Sprache, Jedek, unterscheidet sich von allen anderen Sprachen, die in dem Gebiet gesprochen werden, sodass sie innerhalb der Sprachwissenschaften als eigenständige Sprache und nicht als Dialekt eingestuft werden konnte.
Aufgrund der geringen Sprecherzahl ist es allerdings unwahrscheinlich, dass Jedek noch lange überleben wird. Bleibt nur zu hoffen, dass die Klassifikation früh genug abgeschlossen sein wird, bevor alle Sprecher*Innen verstorben sind.
Quelle: https://www.spektrum.de/news/bislang-unbekannte-sprache-in-malaysia-entdeckt/1541099
Montag, 23. Mai 2022
Die Erinnerung bewahren
Ich habe mich lange zeit an einem Projekt, das Schriftstücke aus der Zeit der Ersten Weltkriegs sammelt und
transkribiert um die Informationen für die Nachwelt festzuhalten, beteiligt. Für mich war dieses Projekt eine spannende Reise
in die Vergangenheit. Aber es zeigt mir auch mal wieder, wie sehr wir unsere Vergangenheit vernachlässigen.
Anscheinend sind nur noch sehr wenige Menschen überhaupt in der Lage, die alte Schrift von "damals" lesen und
entziffern zu können.
Gerade in der heutigen Zeit bin ich allerdings der Meinung, dass ein Blick in die Vergangenheit lohnt um alte Fehler
nicht neu zu machen, aber auch um die Ereignisse der letzten Jahrhunderte zu verstehen und zu analysieren.
Ich bin der Meinung, dass die Geschichtsbücher dieser Welt nur einen Teil der gesamten Geschichte und deren
Zusammenhänge abbilden können. Umso wichtiger ist es jedoch, dass das Wissen um die alten Schriften nicht in
Vergessenheit gerät.
Ich glaube, ich persönlich habe hier für mich eine neue Aufgabe gefunden. Das Projekt, von dem ich am Anfang
geschrieben habe, bietet eine Vielzahl von Dokumenten, die bearbeitet und transkribiert werden müssen. Ich bin
gespannt, welche Schätze, Tragödien, Liebesbotschaften oder Berichte am Ende transkribiert werden konnten.
Link
https://europeana.transcribathon.eu/
Der Rubel rollt
Die weltweite Wirtschaft scheint aus den Fugen zu geraten und die unterschiedlichsten Währungen sind derzeit in aller Munde. Aber woher kom...